Kurse


In unseren Kursen verfolgen wir die Philosophie, Jeden und Jede genau da abzuholen, wo sie und er momentan stehen, und das unabhängig von jedem Alter, Herkunft, Geschlecht, Religion und körperliche Konstitution. 

Wir wollen den Menschen und seine natürliche Neugier in den Mittelpunkt stellen, Prinzipien wie Wertschätzung, eigenverantwortliches Lernen, Methodenvielfalt, soziale Kompetenz und vor allem praktisches Tun stehen hier bei uns im Vordergrund.

Bildung erfordert eigenständiges Tun.

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Natürlich Bunt - Experimentieren und Malen mit Pflanzenfarbstoffen

Farbstoffe verstecken sich in allen möglichen Pflanzen. Einige zeigen sich zum Beispiel beim Kochen oder Zubereiten von Nahrungsmitteln. Auch beim Naschen von Obst zeugt ein bunter Mund oftmals von reichhaltigem Farbstoff. Jeder kennt das Szenario wenn die roten Kirschhände an dem T-Shirt abgeschmiert werden und sich farbenprächtige Flecken über den Stoff verbreiten.



In diesem Workshop, Experimentieren und Malen mit Pflanzenfarbstoffen, erforschen wir, dass sich nicht nur Münder und Finger bunt färben, sondern wir mit diesen Farben auch auf Papier malen oder Stoffe färben können. 



Durch das zerkleinern und zermörsern der ausgewählten Pflanzen, tritt der Farbstoff hervor, dieser wird anschließend mit ein wenig Wasser vermengt und ist nun bereit auf ein Papier aufgetragen zu werden. Durch die Zugabe von Zitronensäure oder Hausnatron lässt sich der pH-Wert verändern und es entsteht eine neue Farbe.

Es lassen sich hier spielerisch chemische Reaktionen beobachten und eine andere Sichtweise für Nahrungsmittel und Pflanzen eröffnen. Durch einen ungezwungenen freien Rahmen sollen die Teilnehmer*innen Spaß am Experimentieren und Forschen haben. Dieser Kurs ist nahezu überall durchführbar, es bietet sich an im Freien zu Arbeiten um gleich die Natur als Materialfundus zu verwenden.



An Materialien werden nur die Färberpflanzen, Tische, Raspeln, Mörser, Gefäße, Pinsel, Wasser und Papier oder Stoffe benötigt.

Stöfflein färb dich - Textilien färben mit Pflanzenfarbstoffen


Unser ganze Umgebung ist angereichert von bunten Textilen. Ob Bettwäsche, Klamotten, Sofabezüge, Vorhänge oder Autositze, jedes dieser Textilien wurde gefärbt. Die allermeisten mit Reaktivfarbstoffen, also künstlich erzeugten Farben. Das aber vor vielen Jahren alle farbigen Textilen mit Pflanzen, Rinde, Wurzeln und Tieren gefärbt wurde, scheint vergessen.


Hier knüpft unser Workshop, Textilien färben mit Pflanzenfarbstoffen, an. Wir möchten das Wissen über Pflanzen die Farbstoffe enthalten und den Färbeprozess wieder in unsere Kultur verankern. 


Wir gehen Schritt für Schritt die nötigen Arbeitsschritte durch um ein Textil zu färben. Prozesse wie das Vorbereiten der Textilen (Beizen) werden erklärt und die für das Färben benötigten Materialien vorgestellt. Wir schauen uns die unterschiedlichen Färberpflanzen und deren Farbstoff genau an und ermitteln anhand der Beschaffenheit die Pflanzenteile. Auf mobilen Kochstellen lässt sich der Färbesud einfach aufsetzen und die von uns mitgebrachten Textilen können in das Bad getaucht werden. Nun entsteht eine Wartezeit indem die Farbe in den Stoff einzieht. Wir nutzen diese Zeit mit den Teilnehmen*innen, um noch mal das Thema Farbstoffe gezielt unter die Lupe zu nehmen. Es gibt die Möglichkeit Themen wie welche Pflanzen färben natürlich bunt, lassen sich in dieser Zeit mit kleinen Kostproben und Experimenten zu besprechen. Oder wir schauen uns unterschiedlich gefärbte Farbtöne an, die wir mitbringen. Die Wartezeit werden wir mit altersgerechten Informationen bespielen.
Wenn dann die Einwirktzeit beendet ist, entnehmen wir dem Färbesud die Textilen, waschen diese aus und hängen sie zum trocknen auf. Nun ist es Zeit die Ergebnisse zu bestaunen und den Workshop Revue passieren und alle Teilnehmen*innen noch einmal zu Wort kommen zu lassen.


Über den spielerischen und ästhetischen Zugang über die Färberpflanzen wollen wir Einsichten in ökologische Zusammenhänge und die Verantwortung für das eigene Tun fördern.

Wolle Stein und Plastikschuh - Alles darf in den Färbesud


Dieser Kurs ist eine Abwandlung von dem Workshop „Textilien Färben mit Pflanzenfarbstoffen“ Der Kurs ist ähnlich aufgebaut, wobei der Schwerpunkt bei den unterschiedlichen zu färbenden Materialien liegt. Hier bearbeiten wir verschiedene Fragen, welche Textilen Fasern gibt es und warum lassen sich diese unterschiedlich Färben? Was ist der Unterschied zwischen natürlichen und synthetischen Fasern? Was lässt sich alles färben? Ob Steine, Holz, Wolle, Seide, Legosteine oder Hundehaar, alles darf in diesem Kurs in den Färbesud.



Durch fühlen, sehen und riechen versuchen wir die Teilnehmer*innen auf die Unterschiede von Faserarten und Materialien zu sensibilisieren. Uns ist es wichtig den Teilnehmer*innen viel Zeit zum Wahrnehmen und experimentieren zu geben. Durch Selbsterfahrung sollen die Materialien erkundet und chemische Prozesse erfahren werden. Unser Ziel ist es ökologische Zusammenhänge, kulturelles Wissen und Handwerk in kleinen Häppchen verpackt der jeweiligen Gruppe altersgerecht zu vermitteln.

Im Anschluss wollen wir Raum für das bestaunen der Ergebnisse und zum diskutieren geben. 



Vor Ort wird nur ein Zugang für Wasser benötigt. Wenn eine Küche vorhanden ist, ist es möglich den Workshop dort durchzuführen. Zur alternative bieten wir auch an Sockelhockerkocher mitzubringen. Hierbei haben wir die Möglichkeit flexible zu bleiben und uns unter freiem Himmel einzurichten. Diese Variante bietet sich vor allem bei schönem Wetter an und ist noch besser mit dem bestehenden Hygienekonzept zu vereinbaren. In naher Zukunft wird es auch möglich sein den Kurs in unserer Färbewerkstatt in Radewell durchzuführen.



Färbegarten - von der Pflanze zur Farbe



Ein blühender Garten, der alles verbindet. Ein blühender Garten, der nicht nur unseren Augen schmeichelt. Nein ein blühender Garten der die Vielfalt des Lebens vereint. In einem Färbergarten finden sich nicht nur Pflanzen welche die Biodiversität erhält und fördert, nein er enthält auch zahlreiche Geschichten, Mythen, verbindet Kulturen und erzeugt prächtige Farben die in allerlei Anwendungen Gebrauch finden.



In den 3 angepflanzten Farbfeldern des Färbergarten auf der Fläche der Feiimfelde e.V. finden wir Farbtöne von gelb, rot und blau. Bei dem Besuch des Schaugartens nehmen wir die Pflanzen genau unter die Lupe und untersuchen welche Teile der Pflanze sich wohl zum Färben eignen. Wird zum Beispiel die Pflanze Krapp gefunden, können wir deren Wurzeln ein wenig ausgraben und die erstaunliche rot Färbung bewundern, aus welcher der Farbstoff gewonnen wird. Wenn wir der Pflanze in die Historie folgen, lässt sich erfahren, dass diese ehemals von Südasien aus in die ganze Welt verbreitet wurde. Kapp war eine der ältesten Textilen Farben und war den Ägyptern, Griechen und auch den Römern bekannt. Napoleon der 3. stärkte zur damaligen Zeit den Krappanbau indem er die Hosen und Kopfbedeckungen seiner Armee mit Krapp färben lies. 



Mit diesen Geschichten aus vergangen Tagen und der alten Handwerkskunst lässt sich der Aufenthalt zu einer spannenden Reisen in die historische Zeit umwandeln. Wir reisen in Fremde Länder, lernen andere Kulturen kennen und erfahren das jede Kultur der Erde Erfahrungen mit Pflanzenfarbstoffen hatte. 



Die Teilnehmenden erfahren die Färberpflanzen im direkten Umgang. Durch kleine Experimente lassen sich Tinten herstellen und diese durch Veränderung des PH-Werts in unterschiedliche Farbtöne verwandeln. Durch das extrahieren der Farbe und dem beimischen von natürlichen „Dickmachern“ wie Leinsamen, lassen sich aus den gewonnen Tinten leicht Fingerfarben anrühren.



Die Anbauart des Färbergartens eröffnet den Besucher*innen wie ohne Pestizide und künstlichen Dünger, ökologisch ein Garten betrieben werden kann. Die Arbeit mit natürlichen Farben eignet sich prächtig, um den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen zu erlernen.

Die Teilnehmenden lernen die Artenvielfalt der Färberpflanzen kennen und finden durch den direkten Kontakt eine Möglichkeit diese zu schätzen und zu schützen.



Der Workshop „Färbergarten, von der Pflanze zur Farbe“ lässt sich auch wunderbar in einer Projektwochen mit integrieren. Nachdem die Teilnehmen*inne durch das Färben mit Pflanzenfarbstoffen auf das Thema sensibilisiert wurde lassen sich hier einige verwendeten Pflanzen wiederfinden. 



Ein Färbergarten ist also DAS interdisziplinäre Lernobjekt par excellence, an dem sich biologische, aber auch historische, physikalische, chemische und viele andere Zusammenhänge direkt veranschaulichen lassen.



Der Färbergarten befindet sich in Halle Ost auf dem Gelände der Freiimfelde e.V..